Alt-Weihenstephaner Brauerbund

Die akademische Fachverbindung für Brauer und Lebensmitteltechnologen

AWB-Chronik 1996

Die Geschichte des AWB

Der Alt-Weihenstephaner Brauerbund (AWB) geht auf den 1862 gegründeten Akademischen Brauerbund Weihenstephan (ABW) zurück und basiert auf dessen Prinzipien und Grundsätzen. Der Akademische Brauerbund war eine reine Fachverbindung, die weder religiös noch politisch oder national ausgerichtet war.

Nach dem 1. Weltkrieg und der Ernennung von Weihenstephan zur Hochschule kam es zu Bestrebungen bei der Aktivitas nicht nur Farben zu führen sondern diese auch zu tragen. Die stärker landsmannschaftlich geprägte Gesinnung wurde auch in der Aufnahme des Zusatzes Bavaria im Namen verdeutlicht. Nach der Einführung der Bestimmungsmensur im Jahre 1924 und dem kurz darauf erfolgten Anschluss an die “Deutsche Wehrschaft” verließen viele Alte Herren ihre alte Verbindung. Die meisten schlossen sich dem von 17 abgespaltenen Aktiven bereits am 14.11.1921 gegründeten “Alt-Weihenstephaner Brauer-Stammtisch” an, aus dem dann der “Alt-Weihenstephaner Brauerbund” hervorging.

Die neu gegründete Verbindung musste sich einen neuen Zirkel, neue Farben und einen neuen Wahlspruch suchen, hielt aber ansonsten streng an den Prinzipien des alten Akademischen Brauerbundes Weihenstephan fest. Die Farben des AWB sind seither Grün-Weiß-Gold, und bis heute gilt der Wahlspruch: “In Freundschaft wahr, im Ziele klar!”. Bereits 1927 überschritt die Mitgliederzahl des neuen AWB überwiegend durch den Übertritt vieler Alter Herren die Marke von 400 Mitgliedern.

Diese Entwicklung wurde jedoch durch das generelle Verbindungsverbot während des 3. Reiches unterbrochen. Nach dem 2. Weltkrieg wurde am 14.12.1949 anknüpfend an die alten Traditionen der AWB wieder gegründet mit den Prinzipien: Nicht schlagend, nicht farbentragend, fakultätsgebunden, akademisch, weder religiös noch politisch gebunden und international.

Ein weiterer Meilenstein in der Verbindungsgeschichte war der Erwerb des Hauses von Graf Preysing am Fuße des Weihenstephaner Berges am 13. Februar 1956, das heute nach mehreren Umbauten mit einem Kneipsaal, Aufenthalts- und sonstigen Räumlichkeiten und neun Studentenzimmern Mittelpunkt des Verbindungslebens ist.

Der AWB ist heute mit über 550 Mitgliedern (davon jeweils ca. 10% aktiv und inaktiv) eine der größten und aktivsten Studentenverbindungen Deutschlands. Während der Vorlesungszeit finden jede Woche mehrere Veranstaltungen für Mitglieder und Gäste statt, davon ca. alle 1-2 Wochen eine Kneipe auf dem Verbindungshaus. Die Mitglieder haben durch das Studium nahezu alle einen Bezug zum Brauwesen oder der Getränketechnologie und müssen ein abgeschlossenes Hochschulstudium bei der Philistrierung aufweisen. Daher arbeiten viel Alte Herren in Brauereien und der Getränkeindustrie, bei Zulieferbetrieben oder in artverwandten Branchen in Deutschland und weltweit. Ca. 5% der Mitglieder leben und arbeiten im Ausland.